Donnerstag, 7. Januar 2010

Die Abrechnung

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Weinend brach Nadja auf dem Bett zusammen. Ihr ganzes Makeup verlief in den Tränen zu einer grauen Einheitsmasse.

Es dauerte einige Minuten bis sie sich aufraffen konnte und sich wieder anzog. Das Erlebnis war zu grausam gewesen. Noch nicht einmal während der Zeit der Ausbildung hatte sie sich so ungeliebt gefühlt. Sie räumte das benutzte Kondom und die Tücher weg und legte ein frisches Handtuch aufs Bett, wie sie es gelernt hatte. Ihre Spalte schmerzte noch immer schrecklich. Sie schalt sich selbst dafür, das Gel vergessen zu haben.

Schließlich saß sie aber doch wieder unten in der Kontaktbar und rauchte eine Zigarette und nippte an einer Cola. Ihr Makeup hatte sie noch schnell neu gemacht. "Die ersten 50 von 15.000 Euro.", rechnete sie in Gedanken. Und ertappte sich dann bei dem Gedanken, dass sie hoffte möglichst viele Kerle würden perverse Extrawünsche äußern, damit sie mehr bezahlen müssten.

So gingen die Tage ins Land. Nadja rauchte viel und trank mit Freiern Sekt. Und auch sonst viel Schnaps. Sie sehnte morgens ihre Tabletten herbei und hatte sich innerlich mit ihrer Situation abgefunden. Der Gedanke an ein Leben nach dieser Zeit hielt sie aufrecht.

Eines Tages bekamen die Mädchen Abrechnungen. "Damit ihr wisst, wie viel ihr Dimitri noch schuldet.", war Boris' Kommentar als er sie übergab. Nadja verschlug es die Sprache.

Sie hatte viel über sich ergehen lassen. Vielen Kerlen ihren Po hingehalten und eine Menge Geld bei der Aufseherin abgeliefert. Aber von den 3000 Euro, die sie eingenommen hatte wurde ihr eine Miete für die Zimmer abgezogen. Eine Miete für den Schlafplatz im Keller. Außerdem die Kosten für die Tabletten, ihre Zigaretten und die Getränke in der Bar. So blieben gerade noch 500 Euro übrig, die ihr als Verdienst angerechnet wurden. Nadja war am Boden zerstört. So würde sie Monate, wenn nicht Jahre brauchen um die Schulden bei Dimitri abzutragen.

Aber so leicht ließ sie sich nicht mehr unterkriegen. Wütend beschloss sie noch mehr zu arbeiten. "Ich will aus diesem Loch heraus. Koste es was es wolle!", sagte sie zu sich selbst.

Für die anderen hatte sie kaum noch ein Auge. Nur mit Jurina sprach sie gelegentlich ein paar Takte mehr. In dieser Situation hatten sich alle Mädchen eingeigelt und ihre Gespräche gingen über seichtes Geplapper nicht hinaus. Keine wollte über das reden, was sie wirklich bewegte.

Und so gingen die Tage ins Land.

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