Freitag, 8. Januar 2010

Die Zeit vergeht

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja hatte sich mit der Situation weitestgehend abgefunden. Nur selten begehrte sie noch gegen die Anweisungen von Boris und seinen Schergen auf.

Es erwies sich auch nach wie vor nicht als besonders sinnvoll. Wann immer ein Freier sich beschwert hatte wurde sie in Dimitris Büro zitiert. Was dort passierte war jedes Mal das Gleiche. Sie wurde angeschrien und von ihrer, ohnehin nur symbolischen, Abrechnung wurde weiteres Geld abgezogen. Und dann folgte das unvermeidliche. Mit sadistischem Vergnügen wurde sie von Boris verprügelt. Schläge ins Gesicht waren keine mehr dabei. Überhaupt bewies Boris ein erstaunliches Geschick. Abgesehen davon, dass sie sich unglaublich Elend fühlte und vor Schmerzen fast bewegungsunfähig war, sah man keinerlei Spuren dieser Aktionen.

Normalerweise ließen alle Anwesenden Männer im Büro sich danach auch noch von ihr befriedigen. Und das konnten auch schon mal drei oder vier sein. Nadja war also sehr darauf bedacht jegliche Beschwerden zu vermeiden.

Den anderen Mädchen erging es natürlich nicht anders. Allerdings sprach nie eine über das, was im Büro passiert war.

Und so verstrich die Zeit. Die Gedanken an ihre Familie verdrängte Nadja erfolgreich und lebte von einem Tag auf den anderen. Immer stärker betrank sie sich um ihre Gedanken zu betäuben. Und sie rauchte wie ein Schlot.

Die karge einseitige Ernährung und der wenige seichte Schlaf trugen letztlich ihr übriges dazu bei, dass ein körperlicher Verfall einsetzte. Die Ringe unter den Augen, die sie sich morgens wegschminkte wurden immer deutlicher. Der Körper magerte ab und durch das fehlende Sonnenlicht wurde die Haut immer blasser. Und auch die einst schönen blonden Haare waren zu strähnigen Zotteln verkommen.

Nur das gedämpfte rote Licht in der Kontaktbar konnte sie und die anderen Mädchen überhaupt noch einen Hauch von attraktiv erscheinen lassen. Lange schon vermied Nadja es in den Spiegel zu sehen. Sie lebte von einem Tag auf den anderen.

Bis zu jenem Tag. Sie saß mit den anderen Mädchen um einen Tisch und sie rauchten und quatschten dummes Zeug. Freier waren keine Anwesend. Es war später Vormittag. Überhaupt war heute noch nicht viel losgewesen.

Boris kam an den Tisch: "Nadja! Zu Dimitri!", waren seine einzigen Worte.

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