Mittwoch, 27. Januar 2010

Quarantäne

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Hallo...", stammelte Nadja, die durch diese Begrüßung erst recht verstört war. Das Mädchen widmete sich wieder ihrer Gesprächspartnerin und Tom war zu ihr gekommen und legte ihr die Hand auf die Schulter. Sanft aber doch bereit sie festzuhalten, falls das nötig sein sollte. "Du darfst dort noch nicht hin.", sagte er traurig.

Nadja löste sich von dem Bild, dass sie bis gerade so fasziniert betrachtet hatte und sah Tom an: "Warum?", wollte sie wissen. Ihre Stimme klang brüchig. Sie wusste ja selbst nicht, was sie davon halten sollte, wenn so viele Frauen nackt herumliefen. Aber alles hatte so friedlich gewirkt und nirgends ein Mann in Sicht, dass in ihr ein wenig der Wunsch aufgekeimt war einfach dorthin zu gehen und Teil dieses Bildes zu werden. Und nun sollte sie das nicht dürfen?

Tom schüttelte traurig den Kopf: "Auf dieser Insel sollen so wenig Menschen wie möglich krank werden. Wo du herkommst ist es leider nicht sauber gewesen. Und wir wissen nicht, ob du dich nicht mit einer fiesen Krankheit angesteckt hast. Deshalb musst du in die Quarantänestation bis klar ist, dass du gesund bist!"

Nadja nickte. Sie sah seine Begründung vollkommen ein aber gleichzeitig durchzuckte sie der Gedanke, den sie im Puff immer verdrängt hatte: Krankheiten, Hepatitis, AIDS. Und jetzt war er wieder da. Sehnsüchtig warf sie noch einen Blick auf die Lichtung und drehte sich dann wieder herum. "Ist ok. Das verstehe ich.", sagte sie beschämt. "Lass uns weitergehen.", schlug Tom dann vor und sie trotteten weiter durch den Wald.

"Warum sind die alle nackt gewesen?", schoss es dann plötzlich aus ihr heraus. Die Frage hatte sich, seit sie es gesehen hatte in ihr festgebrannt und sie wurde sie einfach nicht los. Tom blieb stehen und lies sie die zwei Schritte aufholen. Dann ging er neben ihr: "Verschiedene Gründe. Zum einen ist Nackt zu sein etwas sehr natürliches. Es macht auch die Temperaturen auf der Insel viel erträglicher. Auch wird man gleichmäßig braun. Es gibt keinen Streit um Klamotten. Es liegen keine Klamotten herum. Es ist auch einfach nicht nötig Kleidung zu tragen." "Damit dieser Thorsten Stahl schneller Sex mit ihnen haben kann?", fragte sie eins Spur zu bissig. Wieder hatte sich der Gedanke des herumstromernden sexsüchtigen Mannes aufgedrängt. Und im selben Augenblick bereute sie es.

"Glaubst du, wenn er acht Stunden und 10.000 km auf diese Insel geflogen ist kommt es wirklich noch darauf an ob die Frau dreißig Sekunden braucht um sich auszuziehen?" Nadja presste die Lippen aufeinander. Ihre Frage kam ihr selber albern vor. Aber immer noch versuchte sie zu begreifen worum es hier ging und wo der Haken an der Sache war. "Nein.", gab sie leise zu. "Aber es gefällt ihm, oder?" "Ja natürlich gefällt es ihm. Aber das ist nicht der Hauptgrund. Aber die Frage hättest du dir doch selbst beantworten könne. Jeder Mann mag nackte Frauen. Nicht wahr?" Nadja nickte nur und folgte ihm weiter.

Dann kamen sie an ein lang gestrecktes Gebäude. Sie kamen an der Schmalseite an. Ein großes Schiebetor war dort angebracht. Es stand einen Spalt offen. Davor stand ein Liegestuhl. Darin lag ein Mann, den Strohhut weit ins Gesicht gezogen und er döste im Halbschatten unter den Bäumen.

Er trug Sandalen an den Füßen aber keine Socken. Eine kurze grüne Hose und ein blaues kurzärmeliges Hemd. Sein Bauch war ein wenig vorstehend. Er strahlte Gemütlichkeit aus.

"Steffen du alter Faulpelz. Steh auf!", kicherte Tom und zog den Mann am dicken Zeh. Der brummte genervt auf und schob den Hut zurück und offenbarte sein bärtiges rundes Gesicht. Er grinste: "Wer ist hier ein Faulpelz du alter Jetsetter. Aber erst begrüßt man die Dame." Er stand auf und kam auf Nadja zu und er strahlte sie freudig an: "Du musst Nadja sein. Ich bin Steffen. Willkommen auf Arramoa!"

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