Montag, 11. Januar 2010

Verkauft

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja war vollkommen perplex. Ihre Gedanken rasten. Was hatte dieser Tom gerade getan? Hatte er wirklich Dimitri 25.000 Euro gegeben? Und wofür? "Wir sind uns einig!", hatte Dimitri gesagt. Aber worüber?

Noch bevor sie diesen Gedanken wirklich zu Ende fassen konnte schubste Boris sie in den Schlafraum. "Pack dein Zeug!", motzte er und gab ihr eine Plastiktüte. "Boris, was passiert hier?", sagte Nadja mit Tränen in den Augen, "Bitte! Sag's mir!". "Du wirst verkauft!", erwiderte der eiskalt, "Und jetzt pack deinen Scheiß zusammen! Ich hol dir derweil Klamotten.". Mit einem Krachen flog die Türe zu und Nadja wusste nicht wie ihr geschah. Ihre Beine zitterten und wie automatisch folgte sie Boris' Anweisung und steckt nach und nach ihre paar Sachen in die Plastiktüte. 'Ihre Sachen' das waren ein paar Pflegeprodukte und eine Auswahl an Schminkutensilien und zwei Päckchen Zigaretten.

"Verkauft?", schoss es ihr derweil durch den Kopf, "Aber man kann doch Menschen nicht verkaufen?". Aber noch während sie das dachte, wurde ihr bewusst, dass sie es Dimitri durchaus zutraute, dass er das tat. Und diese Erklärung war durchaus auch logisch für das, was oben im Büro passiert war.

Wieder wurden ihre Gedanken unterbrochen. Boris kam mit einem Bündel Klamotten herein und warf ihr die Sachen hin. "Die sexy Sachen bleiben hier. Zieh das an." Auf der Matratze lag eine schmuddelige Jeans, die garantiert nicht aus ihrem Koffer war. Dazu ein Oberteil, Pulli, Socken, Turnschuhe und ein einfacher Slip. Einen Sekundenbruchteil überlegte Nadja bei Boris zu protestieren aber verwarf den Gedanken und machte sich schnell daran zu gehorchen.

Sie streifte das knappe Nuttenoutfit aus Kleidchen und Unterwäsche ab und fing an die Sachen anzuziehen. Sie saßen Grauenhaft. Die Jeans musste sie immer wieder hochziehen, weil sie zu groß war. Während sie sich umzog ruhten Boris' Blicke gelangweilt auf ihr. Sie fasste sich ein Herz und fragte ihn: "Warum werde ich verkauft? Was will der Mann von mir? Und für wie lange?"

"Oh Mann. Du wirst verkauft weil's Kohle gibt. Wie blöd bist du eigentlich? Und was weiß ich, was der Kerl von dir will. Ist mir auch egal! Und mir ist genauso egal, wann er dich raus lässt.", polterte Boris zurück. Nadja schluckte. Er hatte die Hand schon gehoben um sie zu schlagen. Nadja versteifte sich um den Schlag zu empfangen. Aber dann ließ er doch von ihr ab und presste die Lippen aufeinander. Der Kunde schien wichtig gewesen zu sein. Und wer ein ganzes Mädchen kauft ist reich und hat Verbindungen und ist außerdem sicherlich nicht besonders glücklich wenn man sie ihm nochmal verdrischt. Bestimmt möchte er das lieber selbst machen. Und Nadja hatte ja auch gehorcht. Nur eben derweil dumme Fragen gestellt.

Boris atmete tief ein. "Und jetzt Fresse halten!", erteilte er ihr Sprechverbot. Nadja nickte stumm und stand dann in ihrem albernen Outfit vor Boris. Die Plastiktüte in der einen Hand. Die andere am Hosenbund, damit sie nicht rutschte. "Hände auf den Rücken.", befahl Boris fies grinsend und zückte seine allzeit bereiten Handschellen.

Nadja schloss die Augen und drehte sich um. Dass Widerstand zwecklos war, war ihr vollkommen klar. Sie legte die Hände auf den Rücken und wartete auf den kalten Stahl. Es klickte und in dieser Lage musste sie sich arg Mühe geben die Hose und die Tüte halten zu können. Boris packte sie am Oberarm und führte sie hinaus.

Und dieses Mal ging es aus dem Schlafraum hinaus nach links. Dort wo irgendwo die Treppe liegen musste, die in den Hof führte. Hier war sie seit über drei Monaten nicht mehr langgegangen. Und so sehr Nadja vor dem was nun kam Angst hatte, so sehr brannte doch in ihr der Gedanke, dass sie dieses verhasste Haus würde verlassen können.

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