Samstag, 6. März 2010

Junior Suite

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Immer weiter zog der Wagen durch den dichten Verkehr und schließlich über eine gigantische Brücke nach Manhattan hinein. Nadja bekam nach wie vor den Mund nicht zu und starrte einfach nur in den gewaltigen Straßenschluchten nach oben. Solche riesigen Gebäude hatte sie noch nie gesehen. Der Verkehr wurde noch dichter und nur noch langsam kam das Fahrzeug vorwärts.

Amüsiert drehte sich der Chauffeur von Zeit zu Zeit herum und grinste: "Na Mädchen? Das erste Mal in New York?" War sein Ton am Flughafen noch formvollendet gewesen, wechselte er nun in eine recht flapsige Art. "Ja. Das erste Mal überhaupt in einer großen Stadt.", gab Nadja betreten zu. "Also ich bin Mikja. Und ich bin für die nächsten zwei Tage exklusiv dein Fahrer. Bin komplett auf dich gebucht. Wohin du also willst, werde ich dich bringen." Nadjas Grinsen wurde wieder breiter und breiter. "Das ist großartig.", strahlte sie. "Hast du ein Telefon? Ich geb dir meine Nummer."



Nadja trug gewissenhaft die Nummer in ihr Handy ein und nickte dann. "Du kannst mich entweder direkt anrufen oder im Hotel Bescheid sagen. Ich stehe dann vor dem Eingang." Wie ein kleines Kind drückte Nadja während der restlichen Fahrt ihre Nase an der Scheibe platt. Zu beeindruckend waren die Bilder. Schließlich war die fast einstündige Fahrt dann aber doch vorbei und sie hielten vor einem pompösen Eingang. "Waldorf Astoria" stand über dem Eingang geschrieben. "Viel Spaß dann. Und bis zur nächsten Fahrt.", verabschiedete sich der Chauffeur. Ein Page im Livree öffnete Nadja die Wagentüre und behutsam stieg sie aus. Ihr Koffer wurde bereits auf einen Rollwagen verladen und verschwand schon im Gebäude. "Tschüss dann.", brachte Nadja noch heraus bevor der Wagen wieder anfuhr und um eine Ecke verschwand.

Man hielt ihr die Türe auf und geleitete sie durch die gigantische Lobby zu einem Tresen an dem Nadja sich ziemlich verloren vorkam. Überall um sie herum herrschte Geschäftigkeit. "Welcome to Waldorf Astoria.", nickte ihr dann eine junge Frau zu. Nadja presste ein "Hello.", heraus. Ihr Englisch war wirklich nicht besonders gut und von dem was die Dame nun sagte verstand sie kaum ein Wort und starrte verständnislos zurück. Die Empfangsdame deutete auf ihr Namensschild auf dem einige Fähnchen abgebildet waren. "Another language?", bot sie dann an. Und Nadja entdeckte ein deutsches Fähnchen auf dem Schild. "Sie sprechen Deutsch?", fragte sie dann unsicher.

"Aber natürlich. Kein Problem." Es war ein starker amerikanischer Akzent. Aber Nadja verstand die Frau blendend. "Für mich wurde ein Zimmer reserviert.", schluckte Nadja. Sie war selbst nicht sicher ob sie hier richtig war. Das Hotel wirkte so unglaublich nobel. Sollte sie wirklich hier ein Zimmer haben? "Lassen sie mich bitte nachsehen." Die Dame tippte Nadjas Namen in den Computer und sie nickte. "Eine Juniorsuite. Zimmer 305. Es ist bereits alles geregelt. Joe Kevin bringt sie aufs Zimmer."

Wie aus dem Nichts tauchte ein Page auf und bekam von der Empfangsdame einen Schlüssel und eine kurze Anweisung. Er schlug die Hacken zusammen. "Einen schönen Aufenthalt in unserem Hause. Wenn sie das Telefon abnehmen, werden sie automatisch mit dem Empfang verbunden. Und nun darf ich Sie bitten, dem Jungen zu folgen. Auf Wiedersehen." "Tschüss.", brachte Nadja nur wieder hervor. Und mit großen Augen tapste sie dem Pagen hinterher und es ging mit dem Aufzug nach oben. Schließlich schloss er eine Türe auf und führte Nadja durch ein gigantisches Zimmer.

Er redete die ganze Zeit und erklärte irgendwelche Dinge. Aber Nadja verstand kaum ein Wort und starrte nur auf dieses riesige Zimmer. Es gab ein Wohn und ein Schlafzimmer. Ihr Koffer stand bereits am Fußende des Bettes. Nadja fragte sich wie er wohl dorthin gekommen sei. Aber eigentlich war es ihr auch egal. Sie warf ihren Rucksack auf das Bett und der Page beendete seinen Rundgang und blieb an der Türe abwartend stehen.

Nadja kannte die Szene aus amerikanischen Filmen. Jetzt musste man Trinkgeld geben, damit er verschwand. Sie kramte aus ihrem Rucksack das Geldbündel heraus und nahm einen Fünf-Dollar-Schein. Den gab sie dem Pagen und versuchte sich an einem: "Thankyou."

Der Page nickte höflich und schloss die Türe dann von außen. Nadja starrte aus dem Fenster hinaus auf das Stadtbild von New York. Immer noch war sie vollkommen überwältigt. Diese Stadt war so gigantisch. Vielleicht sollte sie am besten die beiden Tage in ihrem Zimmer bleiben. Hier würde sie auch garantiert nicht verloren gehen. Aber das wäre doch langweilig.

Derweil stand der schwarze Wagen mit den beiden Männern, die sie verfolgt hatten in der Tiefgarage des Hotels. Problemlos hatten sie Zutritt bekommen. Die beiden behielten nach wie vor die Limousine, welche auch hier parkte, im Auge. "Ein total simpler Job. Das is' doch bloß ne Göre.", sagte der eine. Der andere nickte. "Jo. weiß auch nicht wieso die jetzt grad. Aber was solls? Job ist Job." Sie rauchten beide eine Zigarette und tranken eine Dose Cola.

1 Kommentar:

  1. Ne Göre?? Dem Helf ich!

    Krieg ich mal die eMail vom Thorsten Stahl?

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.