Sonntag, 20. Juni 2010

Sunnys Geschichte 6 (Gastbeitrag)

Dies ist ein Gastbeitrag von der Gehirnbanane. Eine Übersicht über die bisherigen Teile findet ihr hier: Übersicht Gastbeiträge


Sunnys Geschichte 5 - Verfehlt


Die Monofilamentsporne angriffslustig präsentiert betrat Sunshine das, was Grab ihres Vaters werden sollte. Die Infrarotsicht wurde durch den Qualm nicht eingeschränkt und die Atemmaske vor ihrem Mund erleichterte es ihr ungemein diesen verdammten Rassisten einen gelungenen Abgang zu bescheren. Es war ein grausames Massaker und traf diese Zusammenkunft des Humanis Policlub vollkommen unvorbereitet.
Zwei oder drei der Kapuzenträger schafften es wohl zu fliehen. Sollten sie nur. Die anderen fielen zumeist schwersten Verletzungen zum Opfer oder ließen ihr Leben. Danái zeigte kein Erbarmen und raffte alles dahin was sich ihren stark vercyberten Schritten in den Weg stellte. Gnade war ein Teil ihrer Seele den sie wohl in einem der unzähligen cybertechnischen Operationen eingebüßt hatte. Aber diese Männer hatten ohnehin keine verdient.

Sie stellte einen nach dem anderen auf der Suche nach genau einem Mann. Doch die Zielperson war nicht mehr unter ihnen. Eilig kontrollierte sie die Gesichter der Männer noch einmal um ganz sicher zu gehen. Ein leises Fluchen entrann ihren Lippen. Die rachsüchtige Kriegerin hockte neben ihrem letzten Opfer und dachte nach. Die Sirenen der Feuerwehr waren bereits in der Ferne zu vernehmen und näherten sich rasch.

Sunshines Unterarmklingen glitten zurück in ihre Ausgangsposition und die Elfe erhob sich in einer fließenden Bewegung. Einen Augenblick noch dachte sie nach, bevor sie das Haus durch die Hintertür verließ. Die Nacht hieß sie willkommen.
Und während der Schatten die Gegend auf die Selbe Weise räumte in der er hergekommen war, traf die Feuerwehr am Zielobjekt ein. So ging ein weiteres Clubtreffen zu Ende.


Danái Galanis saß in Unterwäsche auf ihrer schäbigen, miefigen Matratze. Die langen Beine dicht an ihren Körper heran gezogen und die Arme darum gelegt. Ihr Haupt ruhte an die Wand gestützt und ihre Augen waren geschlossen. Das von leisem Rauschen ihres museumsreifen Trideoschirms untermalte Gerede nahm sie wenn überhaupt nur unterbewusst wahr. Sie hauste in einer heruntergekommenen Absteige inmitten der Barrens.
Was von dem übrig war, was man einstmals als Tapete hätte bezeichnen können, hing in vergilbten Streifen von den Wänden. Schimmelflecken bestimmten als ein Muster aus schwarzen Blumen die Dekoration des von Feuchtigkeit durchzogenen Mauerwerkes. Die Fenster waren vernagelt und nur durch wenige Spalten zwischen den einzelnen Brettern fielen dünne Sonnenstrahlen auf den staubigen Estrich.

Neben ihrer Schlafstätte stand eine kleine hölzerne Kiste und bis auf eine kleine Waschschüssel und einige Konserven schien ihre Bleibe nicht viel mehr her zu geben. Wenigstens der Wasserhahn in dem Raum der für eine Küche vorgesehen war funktionierte meistens, so dass sie sich zumindest waschen konnte. Daneben standen die Reste des noch in der Dose befindlichen Nudel-Gemüse Eintopfes auf Sojabasis, ihr Löffel steckte noch darin. Unter der Dose lag ein inzwischen nicht mal mehr kleiner Stapel diverser Comic und Mangahefte. Alle recht verlesen und in keinem guten Zustand mehr. Sie schien sie alle schon dutzende Male gelesen zu haben.

1 Kommentar:

  1. Spannener Angriff ;-)
    War erst etwas irritiert.
    Doch jetzt ist mir klar: Sunshine=Danai.
    Hatte schon vermutet, es handle sich um zwei Personen.

    Hoffe doch, dass mehr hinter ihrem Racheakt steht, als das "bloße entreisen ihrer Kindheit".
    Die Hintergrundinfo fehlt mir noch ein wenig.
    Werde es mit freudiger Erwartung weiter verfolgen

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